Gastelnburg

10.06.2020

Zum Abschluss des Tages besuchten wir die Gestelnburg. Weil es heute eine Ruine ist, sieht man leider nicht mehr so viel. Gerne möchte ich Euch mit einigen Bildern zur Burg und Kirche den Tag abschliessen. Wer mehr über die Entstehung lesen möcht, hier der Link. Angehängt nach der Vorschau für den nächsten Tag habe ich den Text zu den Herren von Turn einkopiert.
 
 

 

 
 
 
 
Einzugsgebiet der Herren von Turn
 
 
Der Palas, bei der Ausgrabung wurden kacheln eines offen aus dem 14. Jahrhundert gefunden.
 
  
Feschtiloch, ein Durchgang von West nach Ost unter der Burg, ist bückend begehbar.
 
 
 Die Kirche und Dorfbilder von Niedergesteln
 
 
 
 
 
 
Einer hält immer das Kreuz, 24 Studen, 365 Tage.
 
 
 
 
 



Vorschau auf den folgenden Tag



Auszug aus der Homepage der Gemeinde Niedergesteln.

Die von Turn

1.1. Die Familie von Turn

Abstammung

Die Familie von Turn ist ein Zweig der De la Tour du Pin und stammt wohl aus der Dauphiné. Sie tritt im 12. Jh. in Sitten auf und besass Ämter und Güter im Wallis und in der Waadt. Im Lande bekleidete das Geschlecht der von Turn die höchsten Würden.

Bischof Amedé von Turn

Im Jahr 1160 wurde Amedé von Turn Bischof von Sitten. Er übertrug das Amt des bischöflichen Stiftstatthalters seinem Bruder Wilhelm von Turn, der später der erste Herr von Gesteln wurde. Wilhelm gelangte zu Reichtum und hohem Ansehen.

Anselm von Gesteln

Der erste dem Namen nach bekannte Kastlan war Anselm von Gesteln (de Castellione), der 1179 sein Lehen in die Hände des Bischofs Cono zurücklegte.

Verschwägerung

Von Bischof Cono hatten die von Turn (de Turre) das frühere Reichslehen Gesteln erhalten. In der Folge verschwägerten sich die Herren von Turn mit den Rittern von Gesteln und wurden die mächtigste Adelsfamilie im Wallis. Die Ortschaft Niedergesteln verdankt ihre hervorragende Stellung in der Geschichte den Freiherren von Turn-Gestelnburg.

Güter der von Turn

Neben dem Lötschen- und dem Nikolaital, die zum Lehen Gesteln gehörten, besassen sie Herrschaftsgebiete bis hinunter nach Conthey und im Bagnestal, ferner im Chablais, im Berner Oberland und im Freiburgischen.

Meierturm

Die Freiherren von Turn waren früher Meier von Sitten und hatten dort als festes Haus die Majoria bewohnt.

Wohnsitz auf der Gestelnburg

Die Freiherren und ihre Lehensfamilien haben sich vorerst wohl im Dorf selber aufgehalten. Nach dem Bau der Burg, hatten die Freiherren von Turn bis 1375 in der Gestelnburg ihren Wohnsitz. Von hier aus regierten und tyrannisierten sie ihre verschiedenen Lehen und Herrschaftsgebiete.

Tellenburg bei Frutigen

Die Freiherren von Turn übernahmen den Wohnturm von den Freiherren von Wädiswil. Im Wohnturm bei Frutigen residierten 1302 - 1400 die Kastläne der von Turn. Von hier aus verwalteten diese die Besitzungen der Freiherren von Turn aus Niedergesteln. In der Berner Chronik von 1470 steht von einer Klage des Ritters von Turn vor Kaiser Karl VI. wegen des Frutigtales im Jahre 1365 in Bern.

Felsenburg ob Mitholz

Nach 1367 kamen die Freiherren von Turn durch Erbschaft in den Besitz des Gasterntals, wohl von der Kanderklus bis zu den Gletschern. Sie brachten auch Landsleute ins Tal.  Die Felsenburg ob Mitholz war Sitz derer von Turn aus Niedergesteln.

Erfolg und Misserfolg

Die Freiherren von Turn verdanken ihre Erfolge persönlicher Tüchtigkeit, kluger Heiratspolitik und hohen Ämtern. Ihre Misserfolge sind dem Kampf gegen die Kirche von Sitten und dem mächtige Bern zuzuschreiben.

Leben auf der Burg

Der Adel führte ein hartes Dasein. Die Behausungen waren steinerne Kerker mit wenig Licht. Im Winter waren sie eisig kalt. Gespiesen wurde am Spiess gebratenes Fleisch, in der Fastenzeit Fisch, ferner Brot, Getreidebrei und Gemüse. Dazu trank man Wasser, Milch oder Wein. Das Geschirr war aus Holz oder Ton. Im Alltag trugen die Adeligen schmucklose Kleider aus Wolle, Leinen oder Leder. Im Winter hüllte man sich in Pelz. Wenn der Burgherr ausritt, kleidete er sich in seine Tracht, bestehend aus einem langen Rock, Handschuhen, Schuhen aus Leder, Schwert und Sporen. Die Festtagskleider waren aus italienischen Seidenstoffen geschneidert und mit Pelzen verbrämt.

Nachkommen der von Turn Zug

Wie die Geschichte berichtet, zog ein Nachkomme des Anton von Turn nach Zug und nahm den Namen Laubast, nachher Zurlauben an. Einem derselben wurde später vom Wallis gestattet, wieder den Titel Freiherr von Turn – Gestelnburg zu führen. Aus diesem Hause waren Fürstäbte in Muri und Rheinau, wo Gerald II. das jetzige Münster baute.

Im Jahre 1562 kämpfte Anton von Zurlauben an der Spitze der Schweizer für den König von Frankreich. Er hatte schon drei Wunden erhalten, als ein Feind mit einem Säbelhieb ihm den Kopf zerspalten wollte. Das sah sein Sohn Erasmus. Eilends stellte er sich vor den Vater hin, um ihn zu schützen und empfing selbst den tödlichen Streich. Er sank zusammen, indem er sprach: „Gott sei Dank, ich habe meinen Vater gerettet!“ Das Geschlecht der Zurlauben blühte tatsächlich in Zug noch mehrere Jahrhunderte.

Nachkommen der von Turn in Berchtesgaden?

Auf einem alten Reiseprospekt steht: „Die Reise mit dem besonderen Pfiff, eine Alpenquerung auf Walserpfaden von Ost nach West.“ Die Reise geht vom Walserdorf Vorarlberg zum Gaschinajoch, weiter nach Damüls, Furka-Joch, Mistal, zum höchstgelegenen Dorf Europas Juf, nach Safin, Disentis, Oberalp-Pass, über den Furka Pass und zum Endziel Alpe Tatz. Über die Alpe Tatz wird folgendes geschrieben:

„Im Gebiet der Lötschbergbahn zwischen Brig und Goppenstein in besonders schöner Lage, 1450 m hoch, mit Blick auf das Simplon-Gebiet im Süden und die Teufelshörner (Les Diablerets) im Westen. Ehemals im Besitz der gleichen Herren von Thurn, die im Wallis zahlreiche Schlösser, im Land Salzburg den Wohnturm bei St. Jakob und in Bayern die Burg Neubeuern am Inn in unmittelbarer Nähe einer Schiffslände für den Salztransport besassen. Die in Berchtesgaden ansässige Familie Datz (frühe Schreibweise lt. Einwohnerverzeichnis von 1684, abgedruckt in der Bergheimat 41: Tatz) könnte daher sehr wohl dorther stammen, zumal die gleiche Familie von Thurn wenigstens 2 Chorherren (Symon und Peter) in das Augustiner-Chorstift Berchtesgaden entsandt und u.a. auch einem Berchtesgadener Lehen den Namen gegeben hat.“

 

1.2. Die Herren von Gesteln

Wilhelm I. (1157 – 1196)

Gilt als erster Vertreter des Geschlechtes. Er war Meier von Sitten, das heisst Verwalter des Mittelwallis von Riddes bis Sierre. Er war zugleich Führer des Walliser Adels.

Er erhielt von Bischof Cono das frühere Reichslehen Gesteln als Lehen. Wilhelm und seine Nachfolger waren Lehensleute sowohl des Bischofs von Sitten wie auch des Herzogs von Savoyen.

 

Aymo I. (1196 – 1226)

Zweiter Sohn von Willhelm dem Ersten. Vermählte sich mit Margaretha von Morestel, einer edlen Dame aus der Dauphiné. Daraus entstand wahrscheinlich die Herrschaft über Bagnes. Aus erster Ehe erwuchs die Herrschaft über Bex. Aymo von Turn wurde von Kaiser Heinrich IV. in den Ritterstand erhoben.

Peter II. (1226 – 1233)

Ältester Sohn von Aymo dem I.

Girold I. (1233 – 1265)

Der tatkräftige Girold gründete die Pfarrei Lötschen und das Priorat Gesteln, welche er dem Kloster Abondance übergab. Er hat, vielleicht als erster, Lötschentaler in Lauterbrunnen angesiedelt. Gemahlin Girolds war Jordana de Grandson-Champvent. Möglicherweise hat Girold den früheren Wachtturm zum Schloss umgebaut.

 

Aymo III. (1265 – 1276) Peter IV. (1276 - 1308)

Peter IV. trug als erster den Titel „Herr von Turn Gestelnburg“. Dieser richtete seine Politik nach dem Berner Oberland aus, wo er auch Lötscher Kolonisten angesiedelt haben soll.  1285 Kampf gegen die Stadt Bern in Verbindung mit den freien Baronen des Berner Oberlandes. Die Ausdehnung seiner Besitzungen im Berner Oberland wurde ihm später zum Verhängnis.

 

Johann (1308-1324)

Im Jahre 1302 verehelichte sich der Freiherr Johann von Turn mit Elisabeth, der Tochter des Arnold von Wädiswil, Herr zu Unspunnen, Mülinen und Frutigen und kam so auch in den Besitz der Herrschaft Frutigen. Johann war der erfolgreichste seines Geschlechtes, er wurde auch Herr des Kandertales mit der Felsenburg ob Mitholz und der Tellenburg bei Frutigen und der Herrschaft Mülinen.

Im Jahre 1310 war Johann, im Gefolge des deutschen Königs Heinrich von Luxemburg, auf einem Kriegszug in Italien. Von 1311 bis 1313 war er auch Statthalter von Como für den deutschen König. 1318 nahm er an der Belagerung von Solothurn, im Lager des Herzogs Leopold von Österreich, teil. Im Jahr 1323 berief ihn Mailand zum Führer im Kampf gegen die Visconti, wo er 1324 starb.

Peter V. (1324 – 1356)

Peter, der Sohn Johannes, wurde wegen seiner Anmassungen in Kriege verwickelt. Die ständigen Kämpfe des Peter V. gegen Bischof Tavelli und die Stadt Bern wurden dem Hause von Turn zum Nachteil. Er verschwendete Reichtum und Ansehen der von Turn. In der Folge musste er die Kolonien Lauterbrunnen und Planalp (bei Brienz) verkaufen und viele Besitzungen verpfänden. Das Städtchen und das Schloss zu Mülinen verkaufte er 1341 an Johann Freiherr von Weissenburg, der den Besitz 1352 wieder an die Stadt Bern abtrat.

Anton (1356 – 1375)

Noch gewalttätiger als Peter war sein Sohn Anton. Er war der Tyrann, welcher dem Geschlecht das Genick brach.

Über seine Missetaten leben heute noch zahlreiche Legenden fort. Einmal hätte Anton von Turn von den Landleuten in Frutigen ungerechterweise als Abgabe eine Herde Jungvieh verlangt. Alles Bitten um Erlass dieses Opfers half nichts. Schliesslich erschienen die Frutiger im festlichen Aufzug mit einer Herde des schönsten Viehes vor der Tellenburg, wo der Gewaltige hauste, und wurden eingelassen, während im Hinterhalte eine Schar Krieger bereit stand, um sich der Burg und des Freiherren selbst habhaft zu machen. Da liess sich der Freiherr in einem Fuder Dünger verstecken, und entkam so mit Not nach Niedergesteln.

In der zweiten Stunde der Nacht am dritten Wintermonat 1365 wurde von den gedungenen Knechten des Freiherren Anton von Turn die Gräfin Blandrati von Visp mit dem letzten Sprössling des Geschlechtes auf der Brücke bei Naters ermordet.

1365 klagte Anton vor Kaiser Karl IV. wegen des Frutigtales. Am 30. Mai 1366 vermittelte er in Evian mit dem Bischof einen Frieden. Liess in Lötschen 1012 Gebäude und in Gesteln 30 Gebäude verbrennen. Nach der Ermordung von Bischof Witschard Tavelli auf Schloss Seta am 8. August 1375 vertrieben ihn die Walliser Patrioten. Nach dem Verkauf der Besitzungen und Güter an den Grafen von Savoyen, welcher die Gestelnburg an Bischof Eduard von Sitten weiter verkaufte, verliess Anton von Turn das Land und lebte bis zu seinem Tode im Jahr 1405 beim Grafen von Savoyen.

Froschgequake Östlich des Burgfelsens im Wannenmoos war das Paradies der quakenden Frösche. Wenn diese des Nachts ihre Konzerte zum Besten gaben, konnten die Burgherren und ihre Frauen droben auf der Burg nicht mehr schlafen. Aber diese, gewitzt wie sie waren, fanden ein gutes Mittel gegen diese nächtlichen Ruhestörer. Sie zwangen die ärmeren Leute, welche die Abgaben nicht leisten konnten, des Nachts mit Ruten, Gerten und Stäben so lange auf die Frösche zu schlagen, bis sie zur Ruhe und Ordnung gebracht werden konnten. Daher haben die Niedergesteler auch den Übernamen „Hopschla“ erhalten.

 

1.3. Niedergang der von Turn

1342 Tavelli wurde Bischof

Im Jahr 1342 wurde Witschard Tavelli Bischof von Sitten. Den Absichten Antons von Turn, im Lande einen unabhängigen, kleinen Staat zu bilden, wusste sich der Bischof zu widersetzen. Die mächtigen Herren von Raron und Eifisch stellten sich auf die Seite des Bischofs. Peter von Turn suchte Verbündete unter den unruhigen Herren des Auslandes, voran bei den Greyerz.

1351 die Savoyer kamen

Im August des Jahres 1351 wurde der Bischof mit seinem Gefolge von einer Schar aus Peters Anhängern überfallen. Mehrere Leute wurden verwundet, ein Priester ermordet, und der Bischof misshandelt. Der Bischof rief den Grafen von Savoyen zu Hilfe, dem diese Einladung gelegen kam, hatte er doch im geheimen den Plan, dem Bischof die weltliche Macht zu entreissen und die Herrschaft über das ganze Wallis anzutreten. Als der Graf mit seinem Ritterheer talaufwärts marschierte, ergab sich die Stadt Sitten bedingungslos und die Zenden Leuk, Raron und Visp beugten sich den harten Friedensbedingungen.

1364 erneuter Streit

Mit dem Bischof waren die von Turn stets im Zwist. Im Jahr 1364 zerstritt sich der Bischof wieder mit Anton von Turn, der sich mit Savoyen verbündete. Diesmal kamen die Zenden dem Bischof zu Hilfe.

1375 Bischofsmord Am 8. August 1375 drangen die Knechte des Freiherrn von Turn in die Burg Seta ein, wo Bischof Witschard Tavelli mit seinem Kaplan gerade das Brevier betete. Die Kriegsknechte warfen den greisen Bischof über den steilen Felsen hinab, so dass er den Tod fand.

1375 Die Rache der Zenden

Die Kunde von der Greueltat auf Seta lief mit Windeseile durch das ganze Wallis. Die Landsleute schworen Anton von Turn Rache. Sein Verbrechen bot ihnen einen willkommenen Anlass, den privaten Kleinstaat der Freiherren für immer zu beseitigen. Die Landsleute fielen über die Besitzungen der Familie von Turn her. Anton sammelte seine Mannschaft und zog talaufwärts. Die Landsleute traten ihm bei St. Leonhard entgegen und besiegten ihn. Anton zog sich nach Conthey zurück und musste seine Güter im Oberwallis ihrem Schicksal überlassen.

1375 / 76 Belagerung

Die fünf oberen Zenden besetzten das Lötschental und belagerten erfolglos die Gestelnburg. Sie zerstörten während dieser Zeit Häuser der Burgschaft. Die zwei unteren Zenden wehrten den Angriff eines Berner Edelmannes ab, der mit den Freiherren verwandt war. Er überschritt mit einer Schar von Simmentalern den Rawyl und fand bei Arbaz den Tod.

1376 Verkauf

Während der erfolglosen Belagerung der Gestelnburg sah Anton von Turn ein, dass seine Lage aussichtslos war. Er verkaufte seine Rechte und Besitzungen im Wallis dem Grafen Amadé VI. von Savoyen. Dann verliess Anton von Turn das Land und verbrachte den Rest seines Lebens am Hofe des Grafen.

Der Graf von Savoyen verkaufte die Herrschaft Gesteln mit der Gestelnburg an Bischof Eduard von Sitten, ebenfalls aus dem Hause Savoyen, weiter.

1377 freie Lötscher und Gestler

Die Patrioten liessen es nicht gelten, dass der Bischof die Lötscher und Gestler als freie Landsleute annahm.

1384 Zerstörung der Burg

Als der Grüne Graf Amadeus der Pest erlag, trat sein jugendlicher Sohn, der Rote Graf Amadeus genannt, die Nachfolge an (1383). Das war die Gelegenheit, auf welche die Landsleute gewartet hatten. Sie erhoben sich unter der Führung des Freiherrn Peter von Raron, stürmten die Gestelnburg und zerstörten die Burg zwischen dem 13. April und dem 21. August 1384. Sie zogen weiter und nahmen das Bischofsschloss von Siders, Tourbillon und Seta ein. Anstelle des Bischofs übernahm der Landrat die Zügel der Regierung.

1395 Kirchensatz von Frutigen

Anton von Turn vergabt am 10. Juli 1395 um seiner „Vordern Seelen Heil Willen“ den ganzen Kirchensatz (Rechte und Einkünfte der Kirche) von Frutigen der Propstei Interlaken.

1400 Verkauf des Frutigtals

Die Stadt Bern erwirbt die Herrschaftsrechte der von Turn über das Frutigtal. Die Stadt Bern gab den Frutigern die Möglichkeit, sich die von der früheren Herrschaftsherren errungene Steuerfreiheit zu sichern, indem die Bevölkerung für die Kaufsumme selber aufkam.

Burgbelagerung Freiherr Anton von Turn liess 1375 den Bischof Tavelli vom Schloss Seta hinunter werfen. Darum erhoben sich die Oberwalliser, die treu zu ihrem Bischof hielten, gegen ihn, und belagerten seine Burg in Niedergesteln. Sie leisteten aber hartnäckig Widerstand, jahrelang. Als sie mit Gewalt nichts ausrichten konnten, entschlossen sie sich, die feindliche Burg ringsum gut abzuschliessen und die Insassen der Burg durch Hunger zu bezwingen. Achtzehn Monate lang waren bereits alle Zugänge zum Schloss auf das Genaueste bewacht und niemand erhielt Erlaubnis, weder zum Ein- noch zum Ausgehen. Schon lange erwartet man die Übergabe der Festung, weil man die Besatzung bereits in den ersten Monaten magerer und elender gesehen haben wollte. Da blickten eines Morgens, als die aufgehende Sonne die Burg so freundlich beschien, wieder alle Augen erwartungs- und hoffnungsvoll zur Burg empor und sahen eine Reihe der schönsten und frischesten Hammen die da vor den Fenstern hingen und mit hellklarem Weine trank man spöttisch auf die Gesundheit der erstaunten Belagerer. Da war der Mut der Besatzer auf eine harte Probe gestellt. Doch sie verloren ihn nicht, verdoppelten die Wachsamkeit und spürten nach neuen noch verborgenen Zugängen. Und sie fanden einen, der durch den Berg ins Lötschental führte; dorther war die Besatzung reichlich mit Nahrungsmitteln versorgt worden. Das ergrimmte die Oberwalliser derart, dass sie die Lötscher den oberen Zenden untertan machten. Von dieser Knechtschaft kauften sich die braven Talbewohner, die gegenüber ihrem rechtsmässigen Herren nur ihre Pflicht getan hatten, erst kurz vor der Französischen Revolution mit schwerem Gelde los

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